Leckere internationale Pfannkuchen-Variationen
Deutsche Pfannkuchen, französische Crêpes, oder österreichische Palatschinken – unterschiedliche Namen, aber meist dieselben Grundzutaten: Mehl, Eier und Milch. Der Teig ist ruckzuck zusammen gerührt und die Pfannkuchen schnell in einer Pfanne ausgebacken. Damit diese gut gelingen, solltet ihr am besten eine beschichtete Pfanne mit ein wenig Butter, Butterschmalz oder Öl erhitzen. Und keine Sorge: der erste Pfannkuchen gelingt meistens nie und ist eh das „Versucherle“, wie man bei mir im Schwabenländle sagen würde. ;-)
Mein Pfannkuchen Grundrezept besteht aus folgenden Zutaten:
- 150 g Mehl
- 300 ml Milch (1,5% Fett)
- 1 Prise Salz
- 2 Eier (Gewichtsklasse M)
- 8 TL Butter (für die Pfanne)
Pfannkuchen gehörten als Kind zu meinen absoluten Lieblingsessen. Und – ja ich gebe es zu – auch heute esse ich sie noch gerne. Egal ob mit Speck oder mit Nutella und Bananen. Aber nicht nur ich bin ein Fan – ich glaube, die ganze Welt liebt Pfannkuchen! Kein Wunder, denn Pfannkuchen sind wahre Alleskönner. Herzhaft oder süß, gerollt, gestapelt oder überbacken – der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Durch den Austausch von Zutaten wird der Grundteig auch nie eintönig. Beispielsweise könnt ihr verschiedene Mehlsorten verwenden und so auch glutenfreie Pfannkuchen zubereiten. Probiere zum Beispiel unsere drei glutenfreien Rezeptvarianten, die mit Mandel-, Kichererbsen- und Buchweizenmehl zubereitet werden.
Eier und Milch können ebenfalls durch vegane Alternativen ersetzt werden, wie in dem Rezept für Buchweizen-Pfannkuchen ohne Ei oder unserem veganen Rezept für Pfannkuchen aus Dinkelmehl.
Verschiedene Kulturen, verschiedene Pfannkuchen
Pfannkuchen aus Russland
Blinis sind wahrscheinlich die Bekanntesten. Die Pfannkuchen aus Russland werden klassischerweise mit Buchweizenmehl und Hefe hergestellt. Für die perfekte kleine, runde und dicke Blini-Form, kann man spezielle Pfannen verwenden. Diese haben Mulden, in denen der Hefeteig ausgebacken wird. Selbstverständlich kann man diese auch in einer herkömmlichen Pfanne backen. Russische Blinis sind Bestandteil vieler Gerichte und aus der russischen Küche nicht wegzudenken.
Pfannkuchen aus Marokko
Ähnlich von den Zutaten, jedoch anders in der Zubereitung sind sogenannte Msemen-Pfannkuchen aus Marokko. Der Teig besteht aus Hefe, Mehl, Wasser und etwas Salz. Er ist aber fester von der Konsistenz als unser deutscher Pfannkuchen-Teig und wird deshalb mit den Händen erst zu Kugeln geformt und dann dünn ausgerollt. Die Teigfladen werden anschließend mit Öl bestrichen, mehrmals gefaltet und wieder zu einem runden Pfannkuchen geformt. Klingt vielleicht kompliziert, ist es aber gar nicht. Das Falten und Einarbeiten von Öl gibt den Mseme-Pfannkuchen nach dem Ausbacken in einer Pfanne eine mehrschichtige Konsistenz und erinnert geschmacklich leicht an Blätterteig. In Marokko werden Mseme traditionell zum Frühstück gegessen, aber auch als Snack für zwischendurch.
Pfannkuchen aus Indien
In Indien werden Dosa oder Dosai zubereitet. Dieser Pfannkuchen wird aus fermentierten Reis und Bohnen/Linsen zubereitet und ist sehr zeitintensiv. Reis und Linsen werden über Nacht in Wasser eingeweicht, dann zu Mehl vermahlen. Nach der Zubereitung des Teiges muss dieser noch ca. 4-8 Stunden fermentieren. Bis zu zwei Tage dauert die Zubereitung von Dosa insgesamt! Aber der Aufwand lohnt sich, denn fertig zubereitet kann man kross gebackene und leicht säuerliche Pfannkuchen genießen. Entweder pur, mit Dip oder lecker gefüllt.
Wenn ihr Lust habt mal ein Pfannkuchen-Rezept im Asia Style zu probieren, dann empfehle ich euch die asiatischen Pfannkuchen mit Hack-Erdnuss-Füllung. Mit Kokosmilch, Kurkuma und Masala schmecken diese besonders exotisch und würzig.
Pfannkuchen aus Finnland
Nicht in der Pfanne, sondern im Ofen werden Pfannkuchen im Norden Europas zubereitet. In Finnland heißen Pfannkuchen „Pannukakku“ und werden meistens im Sommer gegessen. Warum im Sommer? Ganz einfach: Sommerzeit = Beerenzeit und das heißt Pfannkuchen-Beeren-Schlagsahnezeit. Eine unschlagbare Kombination. :-)
Die Zubereitung des Teiges unterscheidet sich kaum von unserem Grundteig. Mehl, Eier, Salz, Milch – mehr ist es nicht. Der komplette Teig wird in eine gusseiserne Form gegossen und im Ofen gebacken. Eine Auflaufform eignet sich auch. Der große Vorteil an Pannukakku ist, dass viele Portionen zur selben Zeit fertig sind, da man die Pfannkuchen dann einfach in Stücke schneidet. Nicht wie bei anderen Pfannkuchen, wo man nur einen Pfannkuchen in der Pfanne nach und nach ausbacken kann. Pannukakku sind also perfekt für das nächste Familienessen. Auch unsere Beeren-Pfannkuchen würden die Finnen bestimmt köstlich finden. :-)
Pfannkuchen aus Äthiopien
In Äthiopien isst man mit den Händen. Dabei werden Pfannkuchen, die dort Injera heißen, in Stücke gezupft. Mit diesen nimmt man mundgerechte Portionen des Hauptgerichtes auf. Egal ob Ragout, Gulasch oder Salat – nahezu alles landet mit den Sauerteig-Pfannkuchen im Mund. Somit ist der Pfannkuchen die Speise und Besteck zugleich und vom täglichen Speiseplan nicht wegzudenken. Sauerteig entsteht, wenn man einen Teig aus Hefe, Mehl, Wasser und Salz über mehrere Stunden (mind. 24) bei Zimmertemperatur stehen lässt. Je nachdem wie lange der Teig ruht, entwickelt dieser eine intensivere Säure. Injera wird klassisch mit Teffmehl zubereitet. Teff ist eine Hirseart und auch mittlerweile bei uns in gut sortierten Supermärkten zu bekommen.
Ihr seht, die Auswahl an Pfannkuchen ist riesig. Probiert doch einfach mal was Neues aus.
Ich wünsche euch viel Spaß dabei und lasst es euch schmecken. :-)