Was ist Spanien für dich? Sind es die lauen Sommernächte auf der Plaza oder das ferne Rauschen des Meeres? Sind es die gewaltigen Picos de Europa im Norden, die feurige Hitze des Südens oder das bunte Treiben auf der Rambla in Barcelona? Egal, was es ist. Am Ende haben all diese Dinge eine Sache gemeinsam: Überall duftet es herrlich nach spanischen Leckereien. Wenn du mit baskischen Pinchos durch die engen Gassen San Sebastians schlenderst, in einem Fischrestaurant am Mittelmeer den Tag am Strand ausklingen lässt oder du dich während der Mittagshitze Sevillas in eine kühle Tapas-Bar absetzt. Die Spanier lieben gutes Essen und lassen Menschen auf der ganzen Welt an ihren Köstlichkeiten teilhaben.
Die spanische Länderküche ist so einfach wie abwechslungsreich: die gelb leuchtende, dampfende Paella aus Valencia, die cremig rote Gazpacho Andalusiens, herzhafte Tortillas oder kleine leckere Tapas sind spanische Nationalgerichte, die über die Grenzen des Landes berühmt und beliebt sind. Aber Spanien ist nicht nur Heimat zahlreicher Rezepte, sondern auch Herkunftsort vieler weltbekannter Zutaten. Die würzige Chorizo kommt ebenso von dort wie der berühmte Serrano-Schinken und der herzhafte Manchego-Käse – und was passt besser zu Käse und Schinken als ein Glas kräftiger Rioja-Rotwein?
Gazpacho – Abkühlung an heißen Sommertagen
Die berühmte kalte Gemüsesuppe Gazpacho kam mit den Mauren aus Nordafrika ins Land, die im 8. Jahrhundert die gesamte iberische Halbinsel eroberten. Den arabischen Einfluss auf die spanische Kultur kann man heute zum Beispiel noch in der Architektur erkennen – und in vielen Gerichten auch erschmecken. Mit Christoph Kolumbus und der Entdeckung der „Neuen Welt“ fanden viele neue Zutaten ihren Weg in die spanischen Kochtöpfe: Tomaten, Kartoffeln, Paprika und Kakaobohnen. Die bereits erwähnte Gazpacho war ursprünglich weiß und wurde dank Kolumbus mit Tomaten und Paprika verfeinert. Heute sind ungekochte Tomaten, grüne Paprika und Gurken die Hauptzutaten der Gazpacho Andaluz. Mit etwas Weißbrot, Olivenöl, einem Spritzer Essig, Salz und Pfeffer wird die Gazpacho zu einer schmackhaften Abkühlung an heißen Sommertagen.
Erfrischendes aus Spanien, genau das richtige an warmen Tagen.
Tapas – so zauberst du Spanien auf den Teller
Wenn in Deutschland schon die Mägen knurren, denkt man in Spanien noch gar nicht an Nahrungsaufnahme. Abendessen beginnt erst zwischen 21 und 22 Uhr, wenn die Temperaturen draußen angenehmer geworden sind. Hat man aber die lange Wartezeit endlich überstanden, beginnt das Fest. Eine umfangreiche Vorspeise ist Pflicht. Wenn du es lieber klein und handlich haben möchtest, führt an den zahlreichen raffinierten Varianten von Tapas kein Weg vorbei. Die kleinen Appetithappen lassen sich wunderbar einfach vorbereiten und werden klassischerweise zu Wein oder Bier gereicht. Sie sind ideal für ungezwungene Terrassenpartys und Stehempfänge. Versuche zum Beispiel spanische Frikadellen mit Mandeln und Rosinen. Passend dazu kannst du typischerweise Weißbrot mit einem pikanten Aufstrich reichen.
Spanische Paella – das Nationalgericht mit regionalem Ursprung
Die Region Valencia an der spanischen Ostküste gilt als Geburtsort der Paella und dennoch beinhaltet die Paella Valenciana keinerlei Meeresfrüchte, sondern helles Fleisch vom Huhn oder Kaninchen sowie Bohnen und Tomaten. Paella bekommst du heute in ganz Spanien in zahlreichen regionalen Varianten. Dies ist hauptsächlich der großen Nachfrage durch Touristen geschuldet. Die markante gelbe Farbe erhält der Paella-Reis übrigens von Safran oder – in der günstigeren Variante – von Colorante, einem Farbpulver auf Ringelblumenbasis. Wenn du es vegetarisch magst, haben wir hier auch ein Rezept für eine tolle Gemüse-Paella. Und keine Angst: Auch wenn du keine der riesigen, schmiedeeisernen Paellapfannen zu Hause hast, musst du nicht auf das wohl bekannteste Gericht der spanischen Küche verzichten. Mit einer klassischen Pfanne erhältst du ähnlich gute Ergebnisse.
Tortilla – der heimliche Klassiker der spanischen Küche
Die vor allem bei Touristen beliebte Paella kennt die ganze Welt, die eigentliche Königin der spanischen Nationalgerichte ist aber die Tortilla Española. Du solltest sie nicht mit dem gleichnamigen Fladenbrot aus Mexiko verwechseln. Eine Tortilla ähnelt einem Omelett, ist ein sehr einfaches Gericht und besteht hauptsächlich aus Eiern, Kartoffeln, Salz und Pfeffer. In der beliebten Madrider Variation finden sich auch Zwiebeln oder Knoblauch. Tortilla gänzlich ohne Kartoffeln nennen die Spanier „Tortilla Francesca“.
Churros und Cremes – das süße Spanien
Die spanische Küche kann nicht nur herzhaft. Auch diejenigen sind hier gut aufgehoben, für die das Essen erst mit der Nachspeise wirklich beendet ist. Besonders Cremes stehen in Spanien hoch im Kurs. Zu den Bekanntesten gehört wohl die Crema Catalana, die – wie der Name schon sagt – eine Spezialität Kataloniens ist. Sie ähnelt einer französischen Creme Brulée, wird aber im Unterschied zu dieser nicht im Wasserbad erhitzt. Eine weitere sehr leckere Nachspeise ist die Creme de Figo. Dieses Feigenparfait kannst du wunderbar vorbereiten und kaltstellen, sodass du deine Gäste nach dem Hauptgang nicht lange allein lassen musst. Die Creme de Figo kommt direkt aus dem Gefrierschrank auf den Tisch.
Wesentlich bekannter und nicht minder lecker sind Churros. Du hast die frittierten Teigstangen sicher schon im Urlaub oder in Freizeitparks gesehen. In Spanien werden sie zu jeder Tages- und Nachtzeit gegessen: mit Zimt und Zucker oder mit Schokolade. In Frankreich nennt man den wunderbaren Snack Chichis oder Chouchous und in Portugal Farturas. Was ist Spanien für dich? Diese Frage sollte allerspätestens jetzt um einen wichtigen Punkt ergänzt sein.