Knackig, aromatisch und vitaminreich – das klingt wie Musik in den Ohren kulinarischer Liebhaber, ist auf dem Herd aber häufig gar nicht so leicht umzusetzen. Dir ist es sicher auch schon einmal passiert, dass der Brokkoli zu weich, der Fisch zu trocken oder die Kartoffeln zu fad geworden sind. Mit einem Dampfgarer bist du auf der sicheren Seite, denn Dämpfen ist eine der schonendsten Garmethoden und bringt viele Vorteile mit sich. Das wussten die Chinesen schon vor Tausenden von Jahren und bis heute ist der Dampfgarer ein fester Bestandteil der Küche im fernen Osten. Bei uns in Europa kam der Dampfgarer als Küchengerät erst in den 1920er Jahren auf den Markt, erfreut sich aber immer größerer Beliebtheit. Zu Recht, wie wir finden: Den Kochen mit Dampfgarer ist einfach und schonend zugleich.
Wie kocht man mit einem Dampfgarer?
Beim Dampfgaren werden die Lebensmittel nicht direkt im Wasser gekocht, sondern von heißem Wasserdampf umschlossen und somit besonders schonend gegart. Dämpfen kannst du im Grunde alles Mögliche: Gemüse, Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Teigwaren und vieles mehr. Sogar ganze Gerichte und Menüs können im Dampfgarer zubereitet werden. Wie genau du Gemüse mit heißem Wasserdampf zubereitest, erfährst du in unserem Kochratgeber zum Thema Gemüse dämpfen.
Die Vorteile beim Dampfgaren
Die sanfte Art des Garens mit Wasserdampf bringt viele Vorteile mit sich:
- Viele Lebensmittel, wie zum Beispiel Gemüse, beinhalten wasserlösliche Vitamine, die beim Kochen verloren gehen. Beim Dämpfen bleiben die Vitamine stattdessen größtenteils erhalten; gedämpfter Brokkoli enthält 50 Prozent mehr Vitamin C als gekochter.
- Auch Spurenelemente und Mineralstoffe gehen beim Kochen ins Wasser über, während sie bei der Zubereitung im Dampfgarer vollständig erhalten bleiben.
- Farbe, Geschmack und Textur der Lebensmittel sind beim Dampfgaren ebenfalls besser. Gemüse wird schön bissfest, behält sowohl die kräftige Farbe als auch die Form und der Geschmack wird besonders aromatisch. Gedämpfter Fisch wird schön zart und überzeugt durch eine bessere Struktur sowie einen ausgeprägteren Eigengeschmack.
- Beim Kochen mit Dampfgarer kann nichts anbrennen oder verkochen, was es zu einer sehr unkomplizierten Garmethode macht.
- Der Dampfgarer kann vielseitig eingesetzt werden, beispielsweise zum Einkochen oder auch zum Aufwärmen (Tipp: Nudeln und Reis werden so wieder besonders schön frisch).
Arten von Dampfgarern: Welcher Dampfgarer passt zu mir?
Bei Dampfgarern hat man die Qual der Wahl, denn es gibt sie in ganz unterschiedlichen Ausführungen. Die günstigste Variante ist der Dämpfkorb, den man einfach auf oder in einem Kochtopf platzieren kann. Ferner muss man zwischen Standgeräten und Einbaugeräten entscheiden. Standgeräte sind, wie der Name schon verrät, freistehend und passen somit in jede Küche. Sie bestehen aus mehreren Etagen, in denen das Essen schonend gegart wird. Einbaugeräte sind besonders effizient und lohnen sich vor allem für mehrköpfige Familien und Haushalte. Sie sind in der Anschaffung allerdings etwas kostspieliger. Neben Stand- und Einbaugeräten gibt es auch Kombidampfgarer, zum Beispiel den Dampfbackofen oder die Dampfmikrowelle. Der große Vorteil bei Kombigeräten ist, dass der Dampfgarer so keinen weiteren Platz in der Küche benötigt.
Garzeiten im Dampfgarer
Hier haben wir die Garzeiten einiger Lebensmittel im Dampfgarer für dich auf einen Blick zusammengefasst:
Speise |
Gardauer |
Spinat |
3-5 min |
Garnelen |
4-5 min |
Champignons |
5-8 min |
Lauch in Scheiben |
5-10 min |
Fischfilet (frisch) |
10 min |
Zucchini, Erbsen, Brokkoli, Zuckerschoten |
10-12 min |
Grüner Spargel, Blumenkohl, Kohlrabi |
10-15 min |
Hühnerfilet |
15 min |
Grüne Bohnen, weißer Spargel, Karotten, Kartoffelstücke |
15-20 min |
Ganzer Fisch |
15-25 min |
Fischfilet (tiefgekühlt) |
18 min |
Spaghetti, Reis (geschält) |
20 min |
Maiskolben |
30 min |
Kochen mit Dampfgarer – Tipps und Tricks
- Schneide die Zutaten je nach Garzeit in gleichmäßige Stücke, damit sie zum selben Zeitpunkt fertig sind.
- Verleihe deinem Essen ein besonderes Aroma, indem du dem Wasser beispielsweise Weißwein, getrocknete Rosmarinnadeln, grünen Tee oder Kräuterfond beimischst. Alternativ kannst du verschiedene Kräuter, Zitronenscheiben, Knoblauch oder Zwiebeln direkt zum Gargut geben.
- Würze die Zutaten eher sparsam, damit sie ihren aromatischen Eigengeschmack nicht verlieren.
- Beim Dampfgaren im Kochtopf auf eine ausreichende Wassermenge achten und den Deckel gut verschlossen halten.
- Verwende unbedingt Topflappen (idealerweise in Handschuhform) beim Öffnen, denn Wasserdampf ist heiß!
Rezepte für den Dampfgarer
Hier findest du einige Rezepte, bei denen der Dampfgarer zum Einsatz kommt. Unser Rezept für gebratenen Lachs mit grünem Spargel und Sauce Hollandaise ist etwas ganz Besonderes. Dabei wird der grüne Spargel schonend im Dampfgarer zubereitet. Auch den Klassiker Rahmspinat mit Eiern kannst du in kleinen Gläsern super im Dampfgarer zubereiten. Abgerundet mit leckerer Trüffelbutter wird dieser Snack nicht nur optisch zum Hit auf der nächsten Party.
Da die Asiaten die Erfinder des Kochens mit Dampfgarer sind, gibt es selbstverständlich auch zahlreiche asiatische Rezepte für den Dampfgarer. Besonders beliebt sind gedämpfte Teigtaschen, die es in unterschiedlichen Ausführungen und mit unterschiedlichen Füllungen gibt. Probiere zum Beispiel das Rezept für Baozi, chinesische Teigtaschen aus Hefeteig mit leckerer Hackfleisch-Paprika-Füllung, oder die japanischen Nikuman, die mit Shiitakepilzen, Hack und Ingwer gefüllt werden. Falls du lieber Meeresfrüchte magst, sind unsere Garnelen-Spinat-Dumplings genau das Richtige für dich.